Cover- und Tributebands

Cover- und Tributebands

Cover- und Tributebands – Definition und Unterschiede

Wer sich nicht leisten kann, zur Hochzeitsparty oder zum Stadtfest eine bekannte Band anzuheuern, findet bei entsprechenden Agenturen bezahlbare Alternativen. Als Alleinunterhalter können DJs oder “One-Man“-Bands dienen. Interessanter und abwechslungsreicher sind die sogenannten Cover- oder Tributebands. Diese sind zum Teil sehr gut - doch der Unterschied zwischen beiden ist nicht immer klar.

Was ist eine Coverband?

Eine Coverband "covert" die Songs anderer Bands. Sie spielt vorwiegend die Originalsongs anderer Bands und Solisten nach. Das Programm ist meist bunt gemischt. Es ist meist auf ein musikalisches Genre festgelegt. Typisch für eine Coverband ist, dass sie weitgehend Chart-Hits und tanzbare Songs bekannter Gruppen aus diesem Genre nachspielt. Man könnte auch sagen, sie zollt den Songs anderer Bands Tribut. Daher werden die Begriffe "Tributeband" und "Coverband" oft synonym benutzt. Die Bezeichnung "Tribute" für einen Coversong ist zwar nicht falsch, aber auch nicht ganz richtig.

Eine Coverband im Rock- und Pop-Bereich spielt bekannte Songs, die aus aktuellen und vergangenen Chart-Notierungen stammen. Die Besetzung wird so gewählt, dass die bekanntesten Pop- und Rocksongs weitgehend authentisch nachgespielt werden können. Es finden sich also auch Oldie-Coverbands, die sich vorzugsweise auf die beliebtesten Pop- und Rockstücke der Sechziger und Siebziger Jahre konzentrieren. Stilistisch kann eine Coverband jedoch auch in anderen Musikgenres wildern - beispielsweise gibt es Jazz-Coverbands oder Schlager-Coverbands.

Eine Coverband bemüht sich, die bekannten Songs anderer meist relativ originalgetreu wiederzugeben. Das gelingt mal mehr, mal weniger gut. Es hängt von der Besetzung und der Qualität der Musiker ab, wie gut eine Coverband ist. Klug beraten ist eine Band, nur Cover zu spielen, die auch zu ihrer Besetzung passen. Die größten Schwächen einer Coverband liegen oft im Versuch, die gesanglichen Qualitäten der Vorbilder 1:1 nachzuahmen. Das schaffen die Sänger einer Cover-Band meist nur sehr bedingt. Besser ist es, wenn die Cover zwar originalgetreu nachgespielt, aber ohne stimmliche Verrenkungen präsentiert werden.

Manche Coverbands wagen sich zwischendrin auch an Eigenkompositionen. Wenn diese zum musikalischen Niveau der Chart-Hits passen, ist das in Ordnung. Es ist anzunehmen, dass eine Band vom Nachspielen der Songs anderer jede Menge lernen kann. Daher wechseln viele Bands oder einzelne Mitglieder solcher Gruppen irgendwann vom ausschließlichen Spielen von Cover Songs zu eigenen Stücken. Im Übrigen sind auch Coversongs GEMA-pflichtig. Das Nachspielen bekannter Pop- oder Rocksongs ergibt Tantiemen für die Verfasser der Songs. Je öfter ein Cover von einem „Chart-Breaker“ öffentlich gespielt wird, desto mehr verdienen die Komponisten und Texter des Songs daran mit.

Was kennzeichnet eine Tributeband?

Im Gegensatz zu einem "Cover" ist ein „Tribute“ nur einem Künstler oder einer bestimmten Band gewidmet. Es wird nicht nur ein Pink-Floyd Song ins Programm aufgenommen, sondern die komplette Live-Show der Briten. Während Coverbands die Charts rauf und runter spielen, konzentriert sich eine Tributeband auf das Material einer einzigen Band oder eines Solokünstlers. Es gibt also Beatles-Tributes, die nur die Songs der Liverpooler Pilzköpfe nachspielen. Meist, aber nicht immer, wird auch deren Look kopiert. Ob ein glatzköpfiger Mitspieler der Band auf der Bühne eine Perücke aufsetzt, ist unterschiedlich.

Eine Tributeband macht bereits mit ihrem Bandnahem deutlich, was ihr Programm ist. Der Bandname einer Tributeband lehnt sich an den Namen der Band an, deren Songs sie spielen. Entweder ist der Name der Original-Interpreten im Bandnamen der Tributeband enthalten - oder er bezieht sich auf einen der bekannteren Songs bzw. ein Mitglied der musikalischen Vorbilder. Eine "Nirvana"-Tributeband nennt sich beispielsweise "Novana". In der englischen Aussprache ähneln sich beide Begriffe. Ein ABBA-Tribute heißt "Bjorn again" nach einem der Original-Mitglieder. Aus "Motörhead" wird "Motorheadache". Viele Tribute Bands zeigen bei der Namenswahl Humor.

Jede Aufführung eines Tribute Songs ist GEMA-pflichtig. Der Originalinterpret bzw. Texter und Komponisten verdienen daran mit, dass andere sie kopieren. Keine Tributeband darf einfach mit Songs fremder Interpreten auf eine Bühne gehen, ohne dass GEMA-Gebühren vom Veranstalter abgeführt werden. Die Gagen für einen Tribute sind allerdings deutlich kleiner als die für die Originalband. Das ist der Grund, warum man auf der "Kieler Woche" und anderen großen Stadtfesten lieber zehn Cover- und Tributebands engagiert statt einen großen Show-Act. Es ist schlicht eine Preisfrage. Die Begeisterung des Publikums ist trotzdem sicher.

Voraussetzungen, die eine Tributeband erfüllen muss

Es kommt gelegentlich vor, dass eine Tributeband als Vorprogramm des Originals auftreten darf. Nur eines darf dabei nicht passieren: Die Tributeband darf dem Haupt-Act nicht die Show stehlen. Der "Tribute" an eine bekannte Band oder einen Einzelkünstler beinhaltet oft das Kopieren von dessen Show inklusive der darin enthaltenen Lightshow und des Kleidungsstils.

Auch die Instrumente werden entsprechend gewählt, um den Originalsound so weit wie möglich hinzubekommen. Während eine Coverband oft mit normalem technischem Equipment auskommt, bedarf es bei einer gut gebuchten Tributeband oft größeren technischen Aufwands.

Die Fans von Tributebands honorieren das Bemühen, die Songs ihrer Lieblingsband live auf die Bühne zu bringen. Meist spielen die Originale nicht oft Shows in Europa. Gelegentlich existiert die zum Vorbild genommene Band gar nicht mehr - oder deren Sänger ist verstorben. In diesem Fall wird ein Tribute zum Haupt-Liveact.